Natur

Wie feiern wir in dieser Zeit das Wunder des Lebens und der Liebe?

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In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wird in vielen Kulturen das Wunder des Lebens und der Liebe gefeiert. Beltane, der Sommeranfang im irischen Kalender, Walpurgisnacht oder auch Tanz in den Mai, diese Nacht hat unterschiedlichste Namen. Da sie in unserer Region in einen arbeitsfreien Tag, den 1. Mai, den Tag der Arbeit, übergeht, finden an vielen Orten lange und ausgiebige Feste statt. 

Nicht in diesem Jahr. Da Versammlungen mit über fünf Personen derzeit nicht erlaubt sind, brauchen wir eine andere Form, um die kommende Zeit zu begrüssen. Walpurgis, die am 30. April in unterschiedlichen Regionen geehrt wird, gilt übrigens als Schutzheilige gegen Pest, Husten und Tollwut. 

Mit der letzten Nacht im April beginnt in der Landwirtschaft die Zeit des Säens, des Wachsens, die Zeit der Fruchtbarkeit. Neben der Tradition des Feierns hat sich bis heute an vielen Orten das Aufstellen des Maibaums gehalten. 

Ob all die Geschichten um diese Rituale und Mythen wirklich wahr oder ob diese nur romantische Erfindungen sind, ist wiederum eine Frage, bei der ich gerne zugebe, dass ich es nicht weiss und auch nicht wissen muss. Es sind schöne Geschichten und Rituale, die ich gerne als Impulse aufnehme. Sie bestätigen und unterstreichen das, was wir in unseren Breitengraden in der Natur beobachten können. 

Hier am Walensee regnet es seit zwei Tagen und den Pflanzen kann man beim Wachsen zusehen. Die Bäume spriessen und das Leben beginnt wieder. Das ist es wohl, worauf uns  die Bräuche und Rituale hinweisen wollen, wenn wir vor lauter Geschäftigkeit vergessen, auf die Welt um uns herum zu achten. 

Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht auch nicht, dass nun nach dem Lockdown genau in dieser Zeit die Lockerungen beginnen, Wirtschaftsleben und eine Vielzahl von 1:1 Begegnungen werden wieder möglich. Auch hier: Ich muss nicht wissen, ob es Zufall ist oder nicht. Für mich ist wichtig, dass ich es wahrnehme, bemerke, was es mit mir macht und daraus meine Handlungen ableite. 

Mich ganz persönlich bestärkt es darin, mich auf die Aspekte der letzten Wochen zu fokussieren, die mir ein Lernen ermöglichten und die mir Hinweise darauf gaben, was verantwortungsvolles Leben und Wirtschaften bedeutet, was nun an weisem Handeln notwendig und was von mir erwartet wird.

Viele Unternehmen, die noch im Januar sehr zuversichtlich auf dieses Jahr geschaut und im sogenannten «business as usual» weiteres Wachstum geplant haben, wissen nun nicht, ob sie dieses Jahr finanziell überleben werden. Viele Menschen, die noch im Januar dachten, sie hätten einen sicheren Job, sind nun mit Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Hinter all diesen Schicksalen stehen Menschen. Wenn ich mich in diese hineinversetze, werde ich traurig, denn ich weiss, dass ihnen eine Zeit bevorsteht, in der vieles nicht einfach sein wird. Ängste und Fragen werden aufkommen, zum Teil ganz praktischer Natur, wie zum Beispiel die Frage danach, wie die Miete, das Essen und die Ausbildung der Kinder weiter sichergestellt werden können. Hierfür braucht es Lösungen und hier sind wir alle gefragt. Es geht nicht nur um die Konsumenten, die Arbeitnehmenden, die Arbeitgebenden, die Lehrpersonen und Lernende, auch nicht um die Politiker, die wir gerne aufrufen, unsere Probleme zu lösen. Kein einzelnes dieser Segmente auch die Klimaschützer und die Multimillionäre nicht, auch keine der Gruppen, die ich noch gar nicht genannt habe, keine ist alleine verantwortlich oder kann das Problem alleine lösen.

Wir alle, jede und jeder von uns, sind auf gewisse Weise Teil des Problems und Teil der Lösung. Das Schicksal der Restaurantbesitzerin oder des Geschäftsinhabers, die mit guter Absicht bis vor kurzem Dinge verkauften, die wir eigentlich nicht brauchten und doch gerne besitzen wollten, geht uns alle etwas an. Auch für jene Menschen, deren Job davon abhing, dass wir reisen, shoppen und all die anderen Dinge tun, welche diese Wirtschaft am Laufen gehalten haben, tragen wir eine Mitverantwortung.

Wir haben diese aktuelle Gesellschaft auf dem Funktionieren einer Wachstumsmaschinerie aufgebaut, die nur weiterlaufen kann, wenn wir ständig mehr und mehr produzieren und konsumieren.

Mit Beginn der Fastenzeit Ende Februar wurde die Wachstumsmaschinerie gestoppt. Vollständig. Die scheinbar logische Konsequenz wäre nun, dass wir nach der Aufhebung des Lockdowns wieder damit weiter machen, worin wir im Februar unsanft unterbrochen worden sind. Doch dann würden wir all das, was nun sichtbar geworden ist, ignorieren. Wir würden ausser Acht lassen, dass ein Leben mit weniger Konsum genauso möglich ist und beiseiteschieben, dass es völlig ausreichend ist, wenn vom Flughafen Zürich nur 28 Flugzeuge in der Woche in die Luft steigen und unsere Umwelt belasten. Wir würden ignorieren, dass wir im Homeoffice viele Dinge genauso gut erledigen können, wie in einem Büro und darüber hinwegsehen, dass 9 von 10 Meetings, die wir in unserem Büros abgehalten haben, gar nicht stattfinden müssten oder zumindest in einer viel kürzeren und damit effizienteren Art und Weise durchgeführt werden könnten.

Werden wir unberücksichtigt lassen, dass wir ein Gesundheitssystem aufgebaut haben, welches nicht in der Lage war, ohne diese massiven Eingriffe in unser Leben, eine Notfallversorgung von kranken Menschen während einer Epidemie aufrecht zu erhalten? Werden wir vergessen, dass es Familien gibt, die gerade an den Rand ihrer Belastbarkeit kommen dadurch, dass sie gleichzeitig Homeschooling, ihren Job und auch noch die Paarbeziehung unter einen Hut bekommen müssen, und dies an manchen Stellen auf sehr kleinem Raum? Werden wir uns am Ende des Lockdowns noch daran erinnern, dass die Natur sich gerade schneller als erwartet erholt hat? Wir haben derzeit sauberere Flüsse und Meere, klarere Luft und weniger Lärmbelästigung als sonst um diese Jahreszeit. 

Werden wir ignorieren, dass wir unsere Eltern und Grosseltern in den Pflege- und Altersheimen nicht mehr besuchen konnten und ausblenden, wie sehr uns selber die Umarmungen, der Austausch mit anderen Menschen und das Leben ausserhalb unserer eigenen vier Wände gefehlt hat? Werden wir die Freiheit, die wir zur Gestaltung unserer Zeit zurückgewonnen haben, aufgeben und unseren Takt des Tages wieder durch die äusseren Zwänge bestimmen lassen?

Nun können wir das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben genau zu Beltane, zum Beginn der Sommerzeit, wieder langsam anlaufen lassen. Wir können das Leben, welches wir uns wünschen, wieder beginnen.

«You can never unlearn», damit ist gemeint: «Was wir wissen, können wir nicht mehr ignorieren». Dieser Spruch, der mich schon lange begleitet, macht mir Hoffnung, ruft mich dazu auf hinzuschauen und Verantwortung zu übernehmen.

In der Natur wird der Prozess des Wachstums begleitet vom ständigen Regulieren und Anpassen an die vorhandenen Ressourcen. Es müssen genügend Nährstoffe für alle Pflanzen und Tiere zur Verfügung stehen. Keine Art kann über die eigenen Bedürfnisse hinaus Ressourcen beanspruchen, sonst kommt es zu einem Ungleichgewicht.

Und was heisst das nun konkret für mich? Welche Schlüsse kann ich aus meiner Analyse ziehen?

Zunächst einmal lerne ich wieder genauer hinzuschauen, Zeugnis abzulegen und die Themen zu benennen. Das Problem zu erkennen ist der Anfang jeder Veränderung.

Anschliessend gilt es, in kleinen Schritten, wo immer es möglich ist, mit dem Handeln zu beginnen. Ich ganz persönlich habe durch meine Ausbildung, meine Erfahrung und meine Leidenschaft für verantwortungsvolle Geldflüsse die Möglichkeit, das Finanzsystem mitzugestalten. Damit ist meine wichtigste Aufgabe Geldflüsse zu ermöglichen, die all unsere Erfahrungen in dieser Krise berücksichtigen. Es ist meine Aufgabe mitzuwirken, dass eine Wirtschaft entsteht, die uns alle befähigt, ein Leben in Einklang mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen zu führen. Ich habe noch keine Lösungen gefunden, aber ich weiss, dass es meine Aufgabe ist, an diesen Lösungen mitzuwirken,

Ganz konkret bedeutet dies für mich verantwortungsvoll einen Platz einzunehmen, an dem ich aktiv etwas zu einer Entwicklung in diese Richtung beitragen kann.

Ich denke, das ist gerade jetzt die Hauptaufgabe für jeden von uns: Sicherzustellen, dass wir an der Stelle wirken, an der wir all unsere Erfahrungen einbringen können. Mit «Stelle» meine ich nicht nur diejenige in der Arbeitswelt. Gerade jetzt in diesem Moment brauchen wir auch äusserst dringend ganz viel andere Dinge. Wir müssen die Gemeinschaft pflegen, menschliche Nähe geben, zuhören und einfach nur da sein. Wir brauchen Kunst, Musik und Schönheit, die Freude am Leben bringen. Dies sind Dinge, welche wir im Alltag häufig vergessen. Aber sie sind umso wichtiger, vielleicht noch wichtiger als die verantwortungsvollen Geldflüsse, denn Geld können wir nicht essen. Es ist immer nur Mittel zum Zweck. 

Damit komme ich zu einem zweiten Schritt, mit dem ich ganz persönlich zu einer positiven Entwicklung beitragen kann. Ich glaube fest daran, dass in einer verantwortungsvollen Gesellschaft die Grundbedürfnisse von jeder und jedem gedeckt sein müssen. Egal ob Künstler, Managerin, Lehrer, Ärztin oder Pfleger. Diese Basis für ein gutes Leben, die uns eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit verschafft, brauchen wir alle. Das bedingungslose Grundeinkommen ist noch nicht etabliert. Selbstversorgende Dörfer und Städte gibt es noch immer sehr wenige. Daran müssen wir in den kommenden Jahren arbeiten. All jene, die im Moment mehr haben, als sie zum Leben brauchen können in ihrem direkten Umfeld persönlich im Kleinen mit der Umsetzung starten und an Initiativen wie «Together now» und «Mein Grundeinkommen» teilnehmen. Wir können aber auch unserer Coiffeuse, dem Yogalehrer oder auch anderen Dienstleisterinnen und Dienstleistern Gutscheine für zukünftige Leistungen abkaufen, oder noch besser, ihnen mehr bezahlen als sonst. Wir können ein Projekt eines Musikers, eines Künstlers oder eines anderen Menschen, eine Monatsmiete übernehmen oder ein Jahresabo für Biogemüse schenken. Mit dem Jahresabo tun wir übrigens auch noch dem Bauern aus der Region etwas Gutes, der ja in den letzten Wochen keine Möglichkeiten hatte, seine Waren auf dem Markt zu verkaufen. 

Die wichtigste Frage an mein Gegenüber ist derzeit bei jeder Begegnung: «Was brauchst du?» Und das ist manchmal etwas ganz anderes, als wir denken. Es ist wichtig, dass wir alle immer wieder diese Frage an die Menschen, die unter dieser Krise noch mehr leiden als wir, stellen.

Ich selber unterstütze mein direktes Umfeld, da ich das Gefühl habe, hier kann ich am meisten bewirken. Es gibt unendlich viele Gelegenheiten etwas im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu bewegen.

Im Sinne des Buches von Rob Hobkins, dem Gründer der Transition Bewegung geht es darum jetzt zu starten. Einfach. Jetzt. Machen!

Was haben Bäume mit Geldfasten zu tun?

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Spontane Antwort: Je tiefer ich mich in die Auseinandersetzung mit dem Geldfasten begab, desto weniger konnte ich den Wald vor lauter Bäumen sehen. Sprichwörtlich und wirklich. Ich gehe tiefer und tiefer in die einzelnen Themen und der Gesamtüberblick scheint mir an manchen Stellen verloren zu gehen. Das Thema Geldfasten tritt in den Hintergrund. Andere Fragen und Themen wie der Coronavirus und die Weltwirtschaft nehmen sich fast unbemerkt ihren Raum. Dies vielleicht, weil einfach überall Geld involviert ist. Hinzu kommt, dass durch all die Massnahmen rund um Corona nun plötzlich vieles ganz anders ist, als ich es noch vor ein paar Wochen dachte. Die Angst vor Krankheit und Tod scheint ganz plötzlich viel relevanter, als der Erhalt unserer Geldflüsse und der Wirtschaft. 

Vieles, was ich längst geahnt hatte, wird immer mehr durch Selbstbeobachtung und Erkenntnisse bestätigt. Mein ganz persönliches Verhältnis zum Geld, mein Umgang mit Geld bestimmt fast unmerklich mein gesamtes Leben und damit beeinflusse ich auch das Leben von anderen. Meine Geldentscheidungen führen an anderen Stellen in der Welt zu verschmutzten Flüssen, zu Hunger und Leid.

Und was haben die Bäume damit zu tun?

Ich lese gerade das Buch «Die geheime Sprache der Bäume» von Erwin Thoma. Im Januar 2020 hatte ich das Glück, mit ihm ein paar Tage verbringen und seine Weisheit und sein Engagement für unsere Natur und die Bäume erleben zu dürfen. Über den Nutzen von Bäumen und den achtsamen Umgang mit ihnen möchte ich hier gar nicht schreiben. Hierzu kann sich jeder bei Erwin ThomaErnst Zürcher aber auch der mittels des Films «Das Geheimnis der Bäume» von Luc Jacquet und vielen anderen Quellen selber ein Bild machen.

Für mich ist ein Absatz aus dem Buch von Erwin Thoma besonders Augen öffnend gewesen und hat bei mir sehr viel ausgelöst:

Die Bäume verfügen über eine natürliche Intelligenz, welche sie in jedem Moment anwenden, um perfekt auf die äusseren Bedingungen zu reagieren. Bei Sturm werden mehr starke Zellen und Strukturen auf der Seite des Baumes erschaffen, wo der Druck am grössten ist. Bei Trockenheit wird mehr Wasser gespeichert, die Versorgung von nicht lebensnotwendigen Teilen des Baumes wird reduziert.

Ein Baum lebt in einem vollständigen Kreislauf – vom Erschaffen bis zum Vergehen. Alles wird genutzt, sogar die Asche vom Holz, welche beim Feuern unserer Öfen entsteht, kann uns als hochwertiger Dünger dienen.

Diesem Bild hat Erwin Thoma die Tätigkeit eines Statikers gegenübergestellt, der ein Haus, eine Brücke oder etwas anderes Langlebiges bauen soll. Der Statiker, die Statikerin muss schon vorher alles berechnen, für alle Eventualitäten Vorbereitungen treffen.

Der mögliche Sturm, das Wasser und alle weiteren Ausseneinflüsse müssen berechnet sein.

Schnell wird mir klar, dass wir in vielen Situationen, in welchen es um unsere Sicherheit geht, besonders im Umgang mit Geld, wie Statikerinnen handeln anstatt uns die intelligenten und lernfähigen Bäume als Beispiel zu nehmen.

Was wäre, wenn wir mit unseren Geldentscheidungen ähnlich situativ umgehen würden, wie die Bäume mit den Situationen, die von aussen an sie herangetragen werden? 

Geld ist ein Gut, welches aufgrund der Eigenschaften wunderbar situativ genutzt werden könnte. Wie die Säfte des Baumes, sollte es im stetigen Fluss sein, um genau dort zu den Menschen zu gelangen, wo es gerade benötigt wird. 

Mein Verzicht auf Geld ist ein Gewinn für eine andere Person an einer anderen Stelle. Aber nur, wenn das Geld im Fluss ist. 

Wenn ich weniger für mich ausgebe, kann jemand anderes den übrigen Betrag nutzen. Wenn ich weniger arbeite, ist im Unternehmen Geld vorhanden, um eine weitere Person einzustellen. Eine Bedingung dafür ist, dass das Geld stetig und bedarfsorientiert fliesst, wie das Wasser und die Nährstoffe im Baum.

Jetzt könnte natürlich der Einwurf kommen, dass die Menschen, die das Geld bekommen, damit etwas machen, was ich mir nicht wünsche. Dann würde mein Fasten einfach nur dazu führen, dass jemand anderes die Billig-Jeans, das Wegwerfprodukt kauft oder eine andere Konsumentscheidung trifft, die ich selber nie treffen würde.

Theoretisch kann das sein, aber hier ist die Selbstverantwortung gefragt. Wieder gibt es eine Parallele zum Baum: Im Baum gibt es keine zentrale Schaltstelle, jede Zelle arbeitet eigenverantwortlich. Der Nutzen des Ganzen, liegt im ureigenen Interesse aller Bestandteile des Baumes.

Ich entscheide, wohin ich das Geld gebe, welches ich selber nicht brauche. Ich habe persönlich schon vielen Menschen mit ganz kleinen Beträgen unterstützt, welche in ihrem Feld eine grosse Wirkung erzielt haben. Und ich durfte sogar grössere Beträge verwenden, um Startups für einen guten Zweck zu unterstützen. Die moderne Technik unterstützt uns hier, das zu fördern, was wir ganz persönlich unterstützen wollen (KIVAWemakeitGebana: Bauern suchen Kunden und viele mehr).

Die Ausrede «Ich weiss nicht, wohin mein Geld geht» zählt nicht mehr. Um in meinem ganz eigenen Feld zu bleiben: Die verantwortungsvollen Banken wie ABSFreie GemeinschaftsbankGLS oder auch die Global Alliance for Banking on Values und die FEBEA leisten hier einen wirkungsvollen Beitrag.

Geldfasten kann aber auch heissen, weniger arbeiten. Stimmt hier das Argument, dass ich fremdbestimmt bin und damit nicht selber und situativ über meine Geldflüsse entscheiden kann? Nein, keiner zwingt mich bei einem Arbeitgeber zu arbeiten, der zwar hohe Gehälter bezahlt, aber dies auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit tut. Und auch im Job selber habe ich Spielraum. Ich selber arbeite derzeit im Jobsharing und hoffe, dass dieses auch anderen zur Inspiration dient. Jeder und jede von uns befindet sich in ganz unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen und wie bei einem Baum sind auch die Aussenbedingungen bei uns ganz individuell. Daraus folgt, dass es kein Patentrezept gibt, welches bei allen Menschen anwendbar wäre. Das heisst aber auch, dass wir die Chance haben, ganz individuell und auf uns persönlich zugeschnittene Entscheidungen zu treffen. 

Die Bäume lehren uns ein Reagieren auf Ausseneinflüsse aus der Situation heraus und ähnlich stelle ich mir ein gutes Verhältnis zum Geld und den Einnahmen und Ausgaben vor.

Das Geld ist unser ganz persönliches Werkzeug, es den Bäumen nachzumachen.

Für das Entstehen eines manchmal bis zu 50 Meter hohen Baumes braucht es einen geschützten Platz, Sonnenlicht, Humus, Wasser und einen nur Millimeter grossen Samen – mehr nicht.

Der Gedanke als Mensch von den Bäumen zu lernen, wäre es Wert, weiterverfolgt zu werden. Doch führt dieser zu weit weg vom Geldfasten, daher lasse ich ihn ziehen.

Dieser Artikel ist ein Beitrag im Kontext unserer Fastenwoche 2020